Eingefleischte Dresdner kennen ihn bereits seit der Kindheit – den Pflaumentoffel. Doch fragt man etwas außerhalb der Dresdner Stadtgrenzen, was ein Pflaumentoffel ist, wird kaum jemand die richtige Antwort wissen. Dabei ist es doch so einfach: Ein Männchen aus Backpflaumen im Schornsteinfeger-Look - das ist der Dresdner Pflaumentoffel.
Die Geschichte
In den letzten Jahrhunderten war der Pflaumentoffel auf dem gesamten sächsischen Gebiet bekannt. Doch im Laufe der Jahrzehnte, verschwand diese weihnachtliche Figur beinahe völlig. Einzig und allein auf dem Striezelmarkt wurde der Schornsteinfeger aus Backpflaumen nicht vergessen. Bis heute ist er die Symbolfigur des Marktes.
Zu Weihnachten des Jahres 1801 wurde der Pflaumentoffel das erste Mal schriftlich erwähnt. Im Jahre 1809 sah der sieben Jahre alte Wilhelm von Kügelgen, so heißt es, an einem Stand auf dem Striezelmarkt den Schornsteinfeger aus Backpflaumen.
Der Dresdner Pflaumentoffel ist jedoch nicht dem Schornsteinfeger an sich, sondern den Schlotfegerjungen nachempfunden, die mit Umhang, Leiter und Kehrbesen die Kamine reinigten. Als sich jedoch eine neue Technik bei dieser Reinigung etablierte, gab es keine Arbeit mehr für die kleinen Jungen, die in die Kamine kletterten. Es setzten sich Besen durch, die abgeseilt werden konnten. Mit dieser Neuerung veränderte sich natürlich auch der Dresdner Pflaumentoffel. Besen und Umhang waren zu altmodisch geworden und wurden entfernt. Stattdessen erhielt der moderne Pflaumentoffel ein goldenes Lätzchen und einen Zylinder. Dieses Outfit hat sich bis heute nicht noch einmal verändert. Als Symbol der Dresdner Weihnacht ist der Pflamentoffel von keinem Markt der Stadt wegzudenken. Mittöerweile hat er auch auf anderen Weihnachtsmärkten in Deutschland seine Fans und Anbieter gefunden.
Der Dresdner Pflaumentoffel heute
Neben Christstollen oder Glühwein können Besucher der Dresdner Weihnachtsmärkte den Pflaumentoffel in groß und klein käuflich erwerben oder als große Figur bewundern und ein Foto mit ihm schießen. Leider ist das Männchen aus Backpflaumen nur noch Dresdnern ein Begriff. Geschichte und Entwicklung dieser Symbolfigur geraten allerdings zunehmend in Vergessenheit.
So kann man nur hoffen, dass der Pflaumentoffel noch für Jahre und Jahrzehnte Striezelmarkt-Symbol bleibt, damit dieses Dresdner Kulturgut nicht in Vergessenheit gerät.